Als Alge können alle Organismen bezeichnet werden, die Photosynthese betreiben. Mikroalgen sind in diesem Sinne all jener Teil der Algen, die lediglich aus einer oder mehreren wenigen Zellen bestehen und somit mikroskopisch klein sind.
Eine weitere Besonderheit der Mikroalgen ist, dass sie primär im Wasser überleben können. Mikroalgen sind keine monophyletische Gruppe. So werden bspw. die Photosynthese betreibenden Blaualgen (Cyanobakterien) auch zu den Mikroalgen gezählt, obwohl sie als Prokaryoten nicht mit anderen Mikroalgen – wie den Grünalgen (Chlorophyta), Kieselalgen (Diatomeen), Goldalgen (Chrysophyta) oder Dinoflagellaten – verwandt sind.
Besonderheiten
Durch das Betreiben von Photosynthese sind Mikroalgen in der Lage CO₂ mit der Hilfe von Sonnenlicht aus der Umgebung zu binden und Kohlenhydrate sowie Zucker zu synthetisieren. Außerdem sind Mikroalgen reich an Lipiden, Proteinen, Vitaminen, Pigmenten, Mineralstoffen und Spurenelementen. Diese Bandbreite an hochwertigen Inhaltsstoffen bietet die Möglichkeit in vielfältigen Bereichen der Nahrungs- und Futtermittelindustrie, der Lebensmitteltechnologie und der Pharmazie Anwendung zu finden.
So bilden Mikroalgen beispielsweise durch ihre mehrfach ungesättigten Fettsäuren Lebensgrundlage der marinen Nahrungskette und werden somit auch in der Aquakultur als essenzielle Futtermittel genutzt. Spirulina ist in diesem Zusammenhang ein Cyanobakterium aus der Gattung Arthrospira.
Das natürliche Vorkommen von Spirulina ist in tropischen Süßwasserseen, die einen pH-Wert von 9 bis 11 aufweisen. So finden sich „natürliche Spirulina-Vorkommen“ beispielsweise in Mexiko, Tschad, Indien und Burma.
Spirulina als Nahrungsmittel
Als Nahrungsmittel für den Menschen wurde Spirulina bereits von den Azteken genutzt. Im Gegensatz zu anderen Mikroalgen, wie beispielsweise den Grünalgen, verfügen Spirulina über keine harte Zellwand aus Zellulose. Dadurch können Spirulina besser vom Menschen verdaut und deren Inhaltsstoffe effektiver aufgenommen werden. Hervorzuheben ist hierbei der vergleichsweise hohe Proteingehalt von bis zu 70 %. Hierin enthalten sind zudem alle für den Menschen essenziellen Aminosäuren. Des Weiteren sind Spirulina eine hervorragende Eisenquelle. Eisen muss zwingend mit der menschlichen Ernährung aufgenommen werden und ist essenzieller Baustein der Neubildung von roten Blutkörperchen. Zusätzlich beinhalten Spirulina wichtige Mineralstoffe, wie Magnesium, Kalium und Selen. Das ebenfalls in Spirulina vorhandene blaue Pigment Phycocyanin ist einerseits ein natürlicher blauer Farbstoff und wirkt andererseits positiv im menschlichen Körper als ein starkes Antioxidant.
Neben dem Phycocyanin verfügt Spirulina zudem über Beta-Karotine (eine Vitamin-A-Vorstufe) und Vitamine aus dem Vitamin-B-Komplex. Studien belegen, dass Spirulina insgesamt das Immunsystem förderlich stimulieren und aufbauen kann.